Ist der Standort Frastanz für ein thermisches Kraftwerk der projektierten Bauart geeignet?
In diesem Beitrag wird der Standort des geplanten „Rondo Kraftwerks“ näher beleuchtet;
Nachfolgend beschreiben wir unterschiedliche Standorte für ein thermisches Kraftwerk in dem zur Abfall-Entsorgung und Energiegewinnung Abfälle verbrannt werden – beginnend mit einem Standort, der „gut geeignet“ ist.
Einen solchen Standort bezeichnen wir als Standort Typ A.
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Sodann beschreiben wir einen Standort, der wegen den örtlichen Gegebenheiten weniger gut geeignet ist, und der von uns daher als (nur) „geeignet“ bezeichnet wird.
Einen derartigen Standort bezeichnen wir als Standort Typ B.
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Schließlich beschreiben wir einen Standort, der wegen den örtlichen Gegebenheiten noch weniger geeignet ist – und der von uns daher als „nicht geeignet“ bezeichnet bzw. beurteilt wird.
Einen derartigen Standort bezeichnen wir als Standort Typ C.
(Anmerkung: Dabei beruht jede derartige Bezeichnung immer auf einer persönlichen Wertung – somit auf einem Wahrnehmungsurteil. Sei dies die Wertung/Bewertung durch eine Privatperson oder durch eine Fachperson (etwa in einer Behörde/Gutachter/Arzt/ Richter).
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(Hinweis: die fett gedruckten, gelben und roten Worte sind Links – falls Sie darauf klicken kommen Sie zum entsprechenden Beitrag).
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Weiteres zu den einzelnen Standorten:
Zum
Standort vom Typ A:
Ein Standort vom Typ A ist ein Ort, an dem sich, die vom thermischen Kraftwerk ausgestoßenen Luftschadstoffe , die als Folge der Abfallverbrennung entstehen, nicht in der Umgebung „aufstauen“.
Auch befindet sich das Kraftwerk weit weg vom nächst gelegenen Wohngebiet.
Ein derartiger Standort ist zum Beispiel an einer Meeresküste gelegen und das thermische Kraftwerk liegt genügend weit weg vom nächsten Wohngebiet.
An der Meeresküste weht praktisch immer Wind, und die Schadstoffe verteilen sich über einen großen Luft-Raum. Das heißt es gibt hier praktische keine Witterung bei der sich die Luftschadstoffe aufzustauen.
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Zum
Standort vom Typ B:
Ein weniger gut geeigneter Standort ist ein Ort, an dem zeitweise „Stau-Situationen“ in Bezug auf die Rauchgase/Luftschadstoffe – auftreten.
Dies wird z. B. bei Nebel im Winter der Fall sein, und wenn erschwerend noch hinzukommt, dass das Kraftwerk in einem Tal gelegen ist.
Falls das Tal am Ort des Kraftwerks ausreichend breit ist – bzw. der Talkessel ein großes Volumen hat – wird die Konzentration der Schadstoffe im nächst gelegenen Wohngebiet, falls dieses genügend weit weg ist noch tolerabel sein.
Vor allem, wenn das thermische Kraftwerk – in dem Abfall verbrannt wird – in einer Industriezone gelegen ist, und so gesehen eine ausreichend große Pufferzone zum nächsten Wohngebiet besteht.
In einem derartigen Fall kann man sagen, dass dieser Standort als noch „geeignet“ bezeichnet werden kann.
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Zum
Standort vom Typ C:
Schließlich betrachten wir einen Standort, an dem das Kraftwerk in einem relativ engen Tal – praktisch in nächster Nähe zum Wohngebiet – gelegen ist und an diesem Standort häufig die Inversion zu einem Kaltluftsee am Talgrund führt.
Das heißt infolge der kühleren Luft die am Abend von den Bergen herunterfließt, weil sie schwerer ist das die warme/dünnere Luft.
Kommt es an diesem Standort häufig – und zwar nicht nur in der kalten Jahreszeit – im Herbst und im Winter dazu dass sich am Talgrund ein Kaltluftsee bildet in dem sich abhängig von der Luftfeuchtigkeit entweder Dunst oder bei hoher Luftfeuchtigkeit Nebel bildet.
Diesen Dunst- oder den Nebelsee kann man in der kalten Jahreszeit von der Anhöhe sehen.
Und verständlicherweise stauen sich in diesem Kaltluftsee die Luftschadstoffe auf.
also die Bildung von Dunst oder Nebel zur Konzentration der Luftschadstoffe in der Atemluft führt.
An einem derartigen Standort kommt es also bei diesen Gegebenheiten – vor allem in der kalten Jahreszeit – wegen der Lage zwischen den Bergen im Tal allerdings nicht selten auch in der warmen Jahreszeit – vor allem in der Früh bevor sich die Berghänge wieder erwärmen zur Bildung des Kaltluftsee in dem sich Dunst oder Nebel bilden.
Und es führen diese Gegebenheiten verständlicherweise zu ausgeprägten Stau-Situation. Das heißt, die durch die Verbrennung von Abfall entstehenden Luftschadstoffe – sammeln sich zusätzlich zu den bereits am Standort vorhandenen Luftschadstoffen an.
Und es kommt dann bei Dunst oder Nebel am Talgrund – witterungsabhängig – zu mehr oder weniger hoher Konzentration der Luftschadstoffen in der Atemluft, eben, weil die Luftschadstoffe sich im Dunst-See bzw. im Nebel-See aufstauen.
Beziehungsweise weil sie nicht in große Höhe aufsteigen können und sich auf einen großen Luftraum verteilen können.
Dadurch kommt es an einem derartigen Standort sehr schnell zur Geruchsbelästigung und in weiterer Folge auch zur Gefährdung der Gesundheit. falls große Mengen an Luftschadstoffen zu den bereits am Standort – bei derartiger Witterung vorhandenen Luftschadstoffen – dazu kommen.
Und zwar nicht nur in der kalten Jahreszeit – nämlich nicht nur im Winter – sondern auch sonst übers Jahr, immer wieder wegen der Inversion bzw. dem häufigen Dunst am Talgrund.
Deswegen stinkt der Dunst wenn man von der Höhe ins Tal in die Dunstschicht eintritt – weil im Dunst – in den mikroskopisch kleinen Tropfen sich die Luftschadstoffe ansammeln.
Man kann auch sagen, dass es deswegen stinkt – im gegebenen Fall nach verbranntem Abfall – wenn man aus sonniger Höhe ins Tal in den „braunen“ Dunst-See kommt.
Wie gesagt, es kommt an einem solchen Standort relativ schnell zu hoher Konzentration an Schadstoffen in der Atemluft.
Auch bei Einhaltung der gesetzlich vorgegebenen Emission – der Emissionswerte im Kamin hinter der Filteranlage – wird es an einem derartigen Standort relativ schnell zu hoher gesundheitlicher Belastung kommen, eben weil die Luftschadstoffe sich im Dunst-See bzw. im Nebel-See aufstauen.
Das heißt die Werte im Kamin an der Messstelle sind o.k. – aber die Werte in der Atemluft – im Kaltluftsee, insbesondere in der näheren Umgebung der Abfallverbrennungsanlage, werden bei derartiger Witterung alsbald nicht mehr o.k sein!
Dies bedeutet die Immission wird an einem Standort vom Typ C auch schon bei schönem Wetter in dem sich ein Dunst-See am Talgrund bildet zeitweise erheblich sein. Das heißt es wird auch bei schönem Wetter oftmals nach verbranntem Abfalls stinken.
Und es wird in der kalten Jahreszeit häufig nach verbranntem Abfall stinken.
Demgemäß werden an einem derartigen Standort relativ schnell erhebliche Auswirkungen auf die Umwelt auftreten.
Dies bedeutet, dass Menschen die hier im Umfeld des Kraftwerks leben relativ schnell erheblich belastet, belästigt und im Hinblick auf ihre Gesundheit gefährdet werden (siehe diesbezüglich § 1 im UVP-G ).
Bei besonders ungünstiger Witterung – bei tagelangem Nebel und bestehender Windstille – wird es unter derartigen Bedingungen zu problematischem Anstieg der Luft- Schadstoffe in der Atemluft kommen.
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Dies bedeutet, dass an einem derartigen Standort – auch bei gesetzeskonformer Emission – die Immission in der näheren Umgebung der Abfallverbrennungsanlage relativ schnell eine problematisch hohe Schadstoffbelastung der Atemluft auftreten wird.
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Für derartige Standort-Gegebenheiten gilt, dass die Belastung der Gesundheit durch die Abfallverbrennung entsprechend hoch sein wird.
Witterungsabhängig bei ungünstiger Witterung zeitweise.
Und langzeitmäßig auf jeden Fall, weil an einem derartigen Standort es im Lauf der Zeit immer wieder zu hoher Ansammlung der Luftschadstoffe in der Atemluft kommt.
Es ist hier also zu berücksichtigen ist, dass die wiederkehrende Belastung durch Schadstoffen sich summiert, was sich durch die entsprechende Zunahme der gesundheitlichen Störungen bzw. Krankheiten in der Bevölkerung bemerkbar machen wird.
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Akute- und langzeitmäßige Gefährdung der Gesundheit – bei problematischem Standort:
Bei einem derart problematischen Standort kann es bei ungünstiger Witterung – etwa bei tagelang tief liegendem Nebel – geringe Luftbewegung – unter Umständen zur akuten Gefährdung der Gesundheit kommen.
Mit Sicherheit führt ein derart ungünstiger Standort – auf Dauer – wegen der häufigen Belastung zu erhöhter langzeitmäßiger Gefährdung der Gesundheit.
Dies wird die unvermeidbare Folge sein, falls an einem derartigen Standort eine Abfallverbrennungsanlage zur Erzeugung von „günstiger“ Wärme-Energie bewilligt wird.
Es gilt der Spruch:
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Daher kann man zweifelsohne bei einem derartigen Standort – wie er für das Vorhaben in Frastanz vorgesehen ist – von einem problematischen Standort sprechen!
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Das Rondo Kraftwerks in Frastanz würde an einem problematischen Standort vom Typ C gebaut werden!
Text zur Abbildung: Am Standort Typ C – kommt es durch den Stau der Rauchgase bei Dunst und vor allem bei Nebel im Kaltluftsee zu hoher Konzentration an Schadstoffen in der Atemluft.
Falls der Kaltluftsee längere Zeit witterungsbedingt bestehen bleibt, wird er sich der Kaltluftsee mit relativ hoher Schadstoff-Konzentration „füllen„.
Das heißt, die Konzentration der Schadstoffe in der Atemluft wird bei länger liegendem Nebel auch weiter weg vom Kraftwerk problematisch ansteigen.
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Dabei wird die Konzentration der Schadstoffe in der Atemluft im Umfeld der Papierfabrik besonders hoch ansteigen, weil die Wellpappe-Produktion einen hohen Dampf- Ausstoß zur Folge hat und dies zu lokal erhöhter Luftfeuchtigkeit führen wird – das heißt die Luftschadstoffe werden sich in dieser Umgebung noch stärker in der Luft ansammeln!
Weiteres dazu im Beitrag: Rondo Kraftwerk – Abfallverbrennung – großer Dampfausstoß aus Papierfabrik
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weiter zum Beitrag: Es gibt keine Notwendigkeit für eine Abfallverbrennungsanlage
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weiter zum Beitrag: Störfall–im Vebrennungsvorgang.
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weiter zum Beitrag: Gefährdung der Gesundheit im Nahbereich – durch den Kraftwerksbetrieb
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